?? ?????? – heute mit: Doris Leithner-Bisani, Erste Bürgermeisterin der Marktgemeinde Ludwigschorgast.
Die Kulmbloggera:
Ich freue mich sehr heute einmal wieder einen Beitrag aus dem Landkreis Kulmbach zusammenfassen zu dürfen. Unser heutiger Dialog führt uns nach Ludwigschorgast, von wo aus sich die Bürgermeisterin, Frau Doris Leithner-Bisani Zeit für uns nimmt. Da ich meine Ausbildung als Lehrling in der damalig noch bestehenden Landapotheke Ludwigschorgast bei Frau Vasady-Kovacs absoliveren durfte, lernte ich Sie bereits vor einigen Jahren auch persönlich kennen. Doch seither hat sich auch in Ludwigschorgast einiges getan. Wie beschreiben Sie den Wandel des Dorfes innerhalb der vergangenen Jahre, seit Sie aktiv daran beteiligt sind?
Doris Leithner-Bisani:
Ludwigschorgast war schon immer eine liebenswerte Wohngemeinde. Die Entwicklung geht aber weiter, Bedürfnisse und Anforderungen ändern sich. Daher war es unter anderem mein Anliegen, die Attraktivität unseres Ortes weiter zu steigern, etwa durch die Neugestaltung von Straßenzügen bzw. deren Sanierung oder durch die Schaffung neuer attraktiver Aufenthaltsorte bzw. „Ruheoasen“. Auch ein Lebensmittelmarkt hat sich angesiedelt, das Baugebiet wird jetzt erweitert. Die Grundschule wurde energetisch saniert, die Kindertagesstätte erhielt einen großen Anbau, so dass nicht nur alle Kinder aufgenommen werden können, sondern auch das pädagogische Angebot noch attraktiver gestaltet werden kann. Es passiert im Moment aber auch viel in Bereichen, die wichtig sind für unser Alltagsleben wie etwa Wasser und Abwasser. Vielleicht als Fazit: Als Bürgermeisterin habe ich stets versucht, am Ball zu bleiben, um unseren Bürgern in vielen Bereichen attraktive Antworten auf die Herausforderungen der Zeit zu bieten.
Die Kulmbloggera:
Natürlich bringt das Corona-Virus vor allem in diesem Jahr sehr vieles durcheinander. Wie erleben Sie diese schwierige Zeit?
Doris Leithner-Bisani:
Vieles, was schön ist und Spaß macht, ist nicht möglich. Vieles ist kaum planbar, da sich die Situation schnell ändern kann. Daher ist Flexibilität sicherlich umso mehr das Zauberwort, ohne dem es nicht geht, was manchmal aber auch unglaublich mühsam und mitunter anstrengend sein kann. Ich glaube aber auch, dass man manchmal erkennen kann, dass vieles gar nicht so selbstverständlich ist, wie wir das gerne nehmen. Und ich habe festgestellt, dass man manchmal wieder lernt, sich auch an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen.
Die Kulmbloggera:
Die Gastronomie und die Betriebe wurden aufgrund des grassierenden Virus zum Umdenken gezwungen. Vor allem die ländlichen Gebiete tun sich schwer, ihr Angebot nun der Bevölkerung näherzubringen. Wie hat sich Ludwigschorgast im Jahr 2020 mit dieser Herausforderung bislang geschlagen?
Doris Leithner-Bisani:
Wir haben noch eine Gastwirtschaft im Ort, nämlich den Gasthof Schicker, der sich sehr früh auf die neue Situation eingestellt hat. Es gibt ein wöchentlich wechselndes Angebot, das nach Vorbestellung abgeholt werden kann oder in der Umgebung von Ludwigschorgast auch ausgeliefert wird. Die Inhaber des Gasthofes bewältigen die neuen Herausforderungen hervorragend. Wer es allerdings schwer hat, ist der örtliche Fußballclub, der auf die Bewirtschaftung des Sportheims angewiesen ist, was im Moment aber leider nicht möglich ist.
Die Kulmbloggera:
Gerade jetzt zur Adventszeit erleben auch die Bürgerinnen und Bürger diese Umstellung in extremer Härte. Weihnachtsmärkte und ein gemütliches Beisammensein bleiben dabei nahezu ausschließlich aus. Welches Angebot können Sie in Ihrer Gemeinde den Menschen dennoch ans Herz legen?
Doris Leithner-Bisani:
Auch die Adventszeit ist in Ludwigschorgast normalerweise durch ein reges Treiben unserer Vereine und Verbände geprägt. Die Marktgemeinde lädt ihre Seniorinnen und Senioren immer am 2. Advent zu einer Feier ein. Das ist natürlich alles nicht möglich. Wir haben aber eine sehr große Kirche und die Kirchengemeinde ist sehr bemüht und engagiert, über die normalen Gottesdienste hinaus durch besondere und sehr schöne Andachten und adventliche Impulse gewissermaßen einen Zufluchtsort im ansonsten manchmal tristen Alltag zu bieten. Hier kann man sich auch zurücklehnen und einmal durchatmen. Und es zeigt sich, dass man auch mit kleinen Aufmerksamkeiten jemanden eine Freude bereiten kann: Die Kinderfeuerwehr hat den Christbaum auf dem Marktplatz besonders geschmückt, die Marktgemeinde und Vereine bzw. Verbände erfreuen die Ludwigschorgaster mit kleinen Grußbotschaften usw.
Die Kulmbloggera:
Corona ist jedoch nicht alles. Von dieser schwierigen Zeit einmal abgesehen, was macht Sie als Bürgermeisterin Ihrer Gemeinde besonders stolz?
Doris Leithner-Bisani:
Ich freue mich, dass es gelungen ist, wichtige Bauprojekte trotz der Umstände umzusetzen und in vielen Punkten voranzukommen. Und stolz bin ich darauf, dass sich viele nicht unterkriegen lassen und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen bzw. hoffnungsvoll nach vorne schauen.
Die Kulmbloggera:
Haben Sie abschließend noch ein paar Worte, oder vielleicht einen Weihnachtsgruß, welchen Sie meinen Leserinnen und Lesern gerne noch mit auf den Weg geben möchten?
Doris Leithner-Bisani:
Ich wünsche allen noch eine schöne Adventszeit und ein besinnliches Weihnachtsfest! Es wird sicher für alle aufgrund der Umstände anders als gewohnt, doch hoffe ich, dass wir trotzdem die Feiertage genießen können und dann mit Zuversicht ins nächste Jahr blicken.
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