Heute möchte ich einmal wieder ein paar Worte unseres bekannten Stadtarchivars Erich Olbrich aus persönlichem Interesse aufgreifen. Denn nun, da der Sommer an unsere Türen klopft, dauert es sicherlich nicht mehr lange, bis auch hierzu die ersten Berichte über die alljährlich thematisierte Trinkwasserknappheit die Tagesblätter fluten. Trinkwasser? Wie behandelte Kulmbach in seinen frühen Jahren dieses überlebenswichtige Thema? Ich war mir sicher auch hierzu bereits einen Bericht von Erich gelesen zu haben und recherchierte, um einen Beitrag für alle Interessierten meiner Seite verfassen zu können.

Alte Brunnen sind oft ein schön anzusehendes Überbleibsel in den Innenstädten, oder auf alten Gutshöfen. Mit einem sehr ernsten Hintergrund erbaut, erfreuen wir uns heute hauptsächlich nur noch ihres Anblicks, oder historischer Fakten. Doch auch in Kulmbach, auf der Burg und im Stadtgebiet, ja auch auf dem Rehberg finden wir noch immer Zeugnisse der damaligen Trinkwasserversorgung unserer Vorfahren. Diese hatten damals täglich einen beschwerlichen Gang hinter sich zu bringen, um das Wasser aus den Brunnstuben in die eigenen Häuser zu schaffen. So auch die Bewohner des Rehbergs, welche ebenfalls mit schweren Butten auf den Rücken ihren täglichen Fußmarsch zu ihrem Brunnhaus bewältigten.

„Die Wasserqualität in diesem Gebiet ist eine der besten der Region. Unterhalb dieses Hanges standen in Kulmbach mehrere Brunnen, deren Wasser sogar als Gesundheitswasser bezeichnet wurde“, berichtete Erich Olbrich aufgrund seiner Nachforschungen. „Auf dem Weg von der Trendelstraße zum Rehberg, kommen wir an einem sehr unscheinbar aussehenden Sandsteinhügel vorbei. In diesem verbirgt sich ein wahrer Schatz“, fasste er zusammen.

Seine Bilder zeigen uns eine bearbeitete Sandsteinplatte, welche ein Steinmetz 1680 bereits veredelte. Die Inschrift verrät: „1680 hat Johann Christoph Dobenecker L.L. Stud. Diese Brun(n) Stube welche zu seinen anererbt. Dobeneckers Castenlehenbaren Stael ( oder Stadt) Garttenhaus und Gartten gehörig wiederum reparie(ren) hiermit seine gerechtsame genugsa(m) erwie(sen) gethan und eröffnet haben wollen.“

Der beschriebene Dobenecker war übrigens nach Erichs Funden zufolge, ein sehr angesehener und weitsichtiger Kulmbacher Bürger und Ratsherr… Auch wenn dieser Bericht bereits in unseren Zeitungen veröffentlicht stand, so finde ich diese und andere Fakten rund um unsere Heimatstadt doch immer wieder interessant und aufgreifenswert und wer weiß, vielleicht kannte der ein oder andere von euch diesen Fakt ja noch nicht 😉

** Fotos von Erich Olbrich **