Zu unserem Gesundheitstag lernte ich teilweise auch die Menschen „hinter den Profilen“ aus Social Media & Co kennen. Dazu zählte auch Diana, welche als Initiatorin sich unter anderem hinter dem Profil „Kulmbacher Herzkissen Aktion“ verbirgt.

Liebe Diana, es war mir eine große Freude dich persönlich kennenzulernen! Für alle, die dieses Vergnügen noch nicht hatten, stell dich doch bitte einmal vor.

Zu meiner Person : Ich bin wie schon erwähnt die Diana Miskolci, 56 Jahre alt, habe 2 erwachsene Söhne, auf die ich sehr stolz bin, habe einen Lebensgefährten der mich schon viele Jahre begleitet und lebe mit meiner fast 17 jährigen Katze Lilli in Himmelkron. Meine ersten Jahre verbrachte ich in Österreich. Mit 61/2 kam ich nach Deutschland. Mit einem kurzen Zwischenstopp in Nürnberg, bin ich dann in Oberfranken gelandet. Ich habe meine Kindheit und Jugendzeit in Kulmbach verbracht. Nach einigen Umzügen wurde ich dann in Himmelkron sesshaft und möchte nach so vielen Jahren Kulmbach als meine Heimat bezeichnen.

Du zählst als die Initiatorin hinter einer wundervollen Aktion, welche ein dänisches Vorbild hat. Berichte uns doch, wie das zustande kam.

2014 wurde bei mir Brustkrebs festgestellt. Nach meiner Operation in Marktredwitz schenkte mir eine Schwester so ein Herzkissen. Ich war so gerührt – da denkt jemand an dich, ohne dich zu kennen und ohne, dass du etwas dafür gemacht hast. Da liefen zum ersten Mal Tränen. Meine Chemotherapie setzte ich in der Tagesklinik in Kulmbacher Klinikum fort. Die Mitbetroffenen waren so von meinem Kissen begeistert und machten mich darauf aufmerksam, dass es in Kulmbach so etwas noch nicht gibt. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht nähen konnte, fragte ich meine Mama ob sie für die Frauen welche anfertigen würde. Diese Kissen übergab ich dann persönlich an die 6 Frauen. Es war so schön die Freude in ihren Augen zu sehen. Da reifte in mir die Idee noch mehr Herzkissen herzustellen. Meine Mama war gleich dabei. Dr. Lex und Dr. Stenglein fanden die Idee auch gut und so legten wir los. Die ersten 80 Kissen finanzierten wir selbst. Den Original – Schnitt bekam ich damals von Liane Wack von der Selbsthilfegruppe “ Starke Frauen“. In meiner Küche entstand eine kleine Nähstube. Ich übernahm das Vorschneiden und Stopfen der Kissen, während meine Mama das Nähen übernahm. Ich bekam viel Unterstützung von den Psychoonkologen Jürgen Wickles und Katharina Weiß. Angela Panzer unser Engel der Gynäkologischen Tagesklinik brachte alles mit den Ärzten ins Rollen. So entstand  die Herzkissen Aktion. 🙂 Es hat alles im Leben einen Sinn.

Ich denke nach dem WARUM braucht man nicht zu fragen. Nach dem Schicksalsschlag einer solchen Krankheit kann sicher jeder nachempfinden, weshalb man dankbar und glücklich ist, anderen ebenso eine Stütze zu bieten, wie man sie selbst erfahren hat. Mit dieser Begeisterung hast du aber auch schon mehrere Menschen angesteckt. Wie viele Personen verbergen sich inzwischen hinter der „Kulmbacher Herzkissen Aktion„?

So wie die dänische Krankenschwester Nancy Friis – Jensen 2006 von dieser Aktion begeistert war und sie deshalb mit nach Europa brachte, fand auch ich diese Aktion eine  wunderschöne Geste. Da wuchs ein großer Wunsch in mir, ich wollte dass jede betroffene Frau so ein Kissen bekommt. Wenn ich von etwas begeistert bin stecke ich gerne meine Mitmenschen damit an. Anfang 2015 schlossen sich die ersten Frauen unserer Aktion an und kurz darauf bekamen wir auch Unterstützung von der Bayrischen Krebsgesellschaft. Am 21.04.2015 gingen wir dann damit in die Öffentlichkeit. Es kamen noch mehr Näherinnen dazu, manche gingen wieder und manche sind geblieben und sind bis heute an meiner Seite. Wir dürfen nächstes Jahr unser 10 jähriges Bestehen feiern. Mit mir sind es 16 Mädels. Seit 2016 werden wir auch von Schulen unterstützt. Aktuell sind es drei Schulen. Die Schülerinnen und Schüler fertigen zusammen mit ihren WG Lehrerinnen im Unterricht Herzkissen an und übergeben sie dann persönlich ans Klinikum. Ich freue mich schon immer auf diese Tage. Es geht mir aber hier nicht nur um die Kissen. Vielleicht kann man ihnen dadurch auch ein bisschen die Angst vor dieser Krankheit nehmen und ihnen dadurch auch zeigen wie wichtig es ist, dass man in jungen Jahren schon achtsam mit sich und seinem Körper umgehen sollte. Ich bekomme aber auch ab und an Anrufe von Frauen die uns eine Spende geben möchten oder ein paar Kissen für uns nähen. Dazu möchte ich sagen, da wir hauptsächlich für das Klinikum Kulmbach nähen (wir geben natürlich auch anderen Bertoffenen Kissen) haben wir mit den Näherinnen ausgemacht, dass sie die Kissen nähen und unsere älteren Mädels die Kissen bei Bedarf fertigstellen. Es gibt einiges auf das ich besonders bei den Kissen achte und hinweisen möchte. Sie dürfen nur aus Baumwollstoff bestehen, es muss der richtige Schnitt sein und sie brauchen eine gewisse Füllmenge. Mit den Jahren haben wir zu den Herzkissen unsere Hilfsmittel erweitert und stellen Drainagen-Taschen und kleine Herzen als Venenpumpe her.

Dianas Geschichte ist eine von vielen, die erzählt werden sollte. Diese bewegenden Worte wollte ich euch nicht vorenthalten. Ich freue mich sehr, dass sie sich bereiterklärt hat, ihr Schicksal mit uns zu teilen. Es ist wundervoll wie viel Kraft, Mut und Freude Diana daraus geschöpft hat und genau das mit uns und anderen Betroffenen teilt. Abschließend hat sie noch eine persönliche Botschaft für uns:

Wenn ich zum Schluss noch etwas sagen darf. Ich möchte mich von ganzen Herzen für so viel Unterstützung bedanken. Ich muss vielleicht noch dazu erklären, dass diese Kissen nicht zu verkaufen sind!!! Für Nancy Friis – Jensen war dies sehr wichtig. Somit kann man vielleicht verstehen warum diese Spenden so wichtig für uns sind. Ich würde gerne jeden einzelnen aufzählen und mich bedanken, aber ich glaube da würde deine Seite nicht reichen. Nur so viel, es ist immer wieder ergreifend so viel Solidarität unserer Herzkissen Aktion gegenüber zu erfahren. Die Kinder bekommen bei der Übergabe eine Urkunde auf der steht : Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens von Jean-Baptiste Massieu. In diesem Sinne noch einmal danke an meine Mama, meine Mädels, Schülerinnen und Schülern und an alle Spender da draußen. Durch Euch geht es weiter und mein Wunsch, dass jede betroffene Frau ein Herzkissen erhält und sie dadurch wissen: “ Du bist nicht alleine!“  Noch einmal an alle ein  Vergelt`s Gott und alles Gute für die Zukunft!